Einbruchgefahr
Die Quote steigt stetig – Vorbeugen lohnt sich
Alle zwei bis vier Minuten wird irgendwo in Deutschland eingebrochen. Im Jahr 2012 waren es insgesamt 144.177 Einbrüche, was einen Anstieg von 8,7 % zum Vorjahr bedeutet. Von diesen Fällen wird gerade mal jeder sechste aufgedeckt und in nur zwei Prozent der angezeigten Fälle wird ein Täter tatsächlich verurteilt. Einbrecher werden immer dreister und greifen mittlerweile auch tagsüber gerne zu. Rund 61.200 Einbrüche wurden tagsüber verübt, was einem Plus von 9,5 % zum Vorjahr entspricht.
Die Einbruchsquote steigt stetig, was vor allem an der Leichtgläubigkeit der Betroffenen liegt. Sätze wie „Mir passiert das schon nicht“ und „Bei mir gibt es eh nichts zu holen“ hört man immer wieder. Dabei wissen viele nicht, dass Einbrecher meist nicht auf das „große Ganze“ aus sind, sondern nur so viel mitnehmen, wie sie tragen können. Dabei muss es sich gar nicht um besonders wertvolle Dinge handeln. Aber was ist, wenn Erbstücke der Großeltern oder der Eltern entwendet werden? Das sind Dinge, deren persönlichen Wert Einbrecher nicht beachten. Die Chance, diese Sachen jemals wieder zurückzubekommen, ist sehr gering.
Jeder Einbruch verursacht einen durchschnittlichen Schaden in Höhe von ca. 3.300 €. Im Jahr 2012 entstand so eine Gesamtschadenhöhe von 470 Mio. €. Dies ist der höchste Wert seit zehn Jahren. Die meisten Einbrüche pro Einwohner registriert die Polizei in Berlin, Bremen und Hamburg. In Bayern und Baden-Württemberg ist das Risiko eines Einbruchs in eine Wohnung um ein Drittel niedriger als in Berlin. Aber auch in Bayern ist die Einbruchsquote gestiegen.
Einbruch – der Faktor Zeit
Fenster ohne spezielle Sicherung lassen sich mit einem Schraubenzieher innerhalb von 15 Sekunden aufhebeln. Fast genauso schnell überwinden die Täter aber auch herkömmliche Wohnungs-, Balkon- und Terrassentüren. Verlieren Einbrecher zum Beispiel durch Sicherungen schon beim Eindringen wertvolle Zeit, wird der Einbruch meist abgebrochen und ein neues, ungesichertes Objekt gesucht.
Besonders jetzt in der dunklen Jahreszeit nutzen Einbrecher die früh einsetzende Dämmerung aus, um tagsüber noch während der Abwesenheit der Opfer ungestört zuschlagen zu können. Die Dunkelheit schützt die Täter zusätzlich und hilft ihnen, unerkannt zu bleiben.
Die Einbruchsquote steigt – die Aufklärung sinkt
Die Polizei kommt aufgrund der vielen Einbrüche mit den Ermittlungen kaum noch hinterher. Ihre Arbeit wird zusätzlich erschwert, da hinter den Einbrüchen immer häufiger professionelle osteuropäische Banden stecken, die kaum Spuren hinterlassen. Viele Einbrecher benutzen geheime Zeichen, um kenntlich zu machen, wo sich ein Einbruch besonders lohnt und wo nicht. Diese Zeichen werden unauffällig in die Tür geritzt und könnten folgendermaßen aussehen:
Sollten Ihnen derartige Zeichen an Ihrer Eingangstür auffallen, sollten diese auf jeden Fall sofort entfernt werden, um die Kommunikation zwischen den Tätern zu erschweren bzw. zu unterbrechen.
Einbrüchen vorbeugen
Um sich besser zu schützen, sollte unter anderem eine Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder angeschafft werden, dies lässt viele Einbrecher, schon aus Angst erkannt zu werden, zurückschrecken. Durch Zeitschaltuhren, die während einer längeren Abwesenheit (beispielsweise Urlaub) Rollläden, Lichter, Fernseher etc. steuern, wird den Tätern zusätzlich das Gefühl gegeben, dass jemand zu Hause sei. Viele Eigenheimbesitzer setzen auf eine Alarmanlage, die abschreckende Wirkung auf die Einbrecher hat und ggf. den Einbruch sogar meldet, sodass Sicherheitsdienste oder die Polizei eingreifen können.
Aber auch schon einfache Sicherungsmaßnahmen, die oft in Vergessenheit geraten, können einem Einbruch vorbeugen: Eingangstüren sollten beispielsweise immer abgeschlossen werden, auch wenn nur kurz die Wohnung verlassen wird. Zusätzliche Schlüssel sollten niemals an Außenverstecken deponiert werden. Bei Abwesenheit sollten Nachbarn oder Bekannte um regelmäßige Leerung des Briefkastens gebeten werden. Ihre Abwesenheit sollten sie zudem niemals in sozialen Netzen oder auf dem Anrufbeantworter preisgeben. Während längerer Abwesenheit sollten Wertsachen in Safes oder außerhalb, wie zum Beispiel in Bankschließfächern, aufbewahrt werden. Es sollte auch vermieden werden, Mülltonnen, Leitern oder ähnliche Gegenstände draußen stehen zu lassen, um Einbrechern keine Einstiegshilfe zu geben. Täter klettern andernfalls schnell auf Garagen und Carports, von wo sie dann leicht in den ersten Stock gelangen könnten.
Was tun im Falle eines Einbruchs?
Nach einem Einbruch sollten Sie sofort die Polizei alarmieren und draußen vor der Tür warten. Stellen Sie sich Einbrechern niemals in den Weg – Täter wollen unter allen Umständen unerkannt bleiben und schrecken daher nicht vor Handgreiflichkeiten zurück. Wenn möglich, sollte nichts angefasst oder gar aufräumt werden. Nachdem die Polizei alle Daten aufgenommen und das Aktenzeichen vergeben hat, sollten Sie schnellstmöglich alles mit Fotos dokumentieren. Erstellen Sie zudem unbedingt eine Stehlgutliste mit Ihrem materiellen Verlust und schicken diese zeitnah an die Polizei sowie an Ihren Versicherer bzw. Versicherungsmakler. Tun Sie dies nicht, wertet der Versicherer das als Obliegenheitsverletzung, was in der Regel gravierende Leistungskürzungen zur Folge hat.
Sichern Sie Ihren Besitz mit einer Hausratversicherung!
In Deutschland besitzen ein Viertel aller Haushalte keine Hausratversicherung. Im Fall eines Einbruchs stehen Betroffene ohne finanzielle Hilfe da. Aber auch wenn eine Hausratversicherung besteht, kann es bei zu leichtfertiger Sicherung der Wohnung zu Reduzierungen des Schadenersatzes kommen. Besonders gekippte Fenster können zu einer Kürzung der Entschädigung führen. Achten Sie aus diesem Grund bei der Wahl des Schutzes darauf, dass der Versicherer auf eine Leistungskürzung bei grob fahrlässiger Herbeiführung des Versicherungsfalls verzichtet.
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